Erfolgreiches Konzerngeschäftsjahr 2023
Am 17. Juli 2024 fand die 52. ordentliche Hauptversammlung der Gesundheitswelt Chiemgau AG (GWC AG) im Kultursaal am Park in den Chiemgau Thermen statt. Die Marktsituation ist schwieriger denn je, das Arbeiten hat sich auch im letzten Jahr nicht entspannt“, beschreibt Dietolf Hämel, Vorstand der Gesundheitswelt Chiemgau AG, auf der Aktionärshauptversammlung die derzeitige Situation der Gesundheitswelt. Die Ausgangslage dabei sei mit Blick in die Zukunft weiterhin unsicher, schwer planbar und herausfordernder denn je. Neben den Auswirkungen der Rezession, den Kostensteigerungen, dem Investitionsbedarf und der Baufinanzierung hebt er vor allem die (Gesundheits-) Politischen Reformen – Stichwort Krankenhausreform – und den veränderten Arbeitsmarkt besonders hervor.
Mit jeweils 99,99 Prozent der Stimmen entlastete die Aktionärsversammlung der Gesundheitswelt Chiemgau AG sowohl Aufsichtsrat als auch Vorstand Dietolf Hämel. Deutlicher lässt sich die Zufriedenheit der Aktionäre mit der Führung der Gesundheitswelt wohl kaum ausdrücken. Das Konzernergebnis ist auch respektabel: 3,5 Millionen Euro beträgt der Gewinn nach Steuern bei einem Konzernumsatz von 72,7 Millionen Euro.
Für Dietolf Hämel ist dieses Ergebnis gerade mit Blick auf das herausfordernde Umfeld als sehr positiv zu bewerten: Sechzig bis siebzig Prozent aller deutschen Krankenhäuser verzeichnen keinerlei positive Zahlen, sie sind defizitär. Und kämpfen alle mit denselben ungünstigen Rahmenbedingungen: Personalknappheit, Steigerung bei durchgängig allen Kostenpositionen vom medizinischen Materialbedarf bis hin zu den Unterhaltskosten für die gesamte Infrastruktur.
Dazu besteht Unsicherheit darüber, wohin die Politik die Gesundheitslandschaft in Deutschland steuern wird. Dietolf Hämel brachte dafür ein Beispiel: Ab 2026 soll es im Rehabilitationsbereich bundesweit einheitliche Pflegesätze geben, diese Tatsache ist für alle bayerischen Reha-Kliniken durchaus ein erheblicher Unsicherheitsfaktor, denn bislang zeichnet sich der Freistaat im Vergleich zu anderen Bundesländern durch relativ hohe Pflegesätze aus. Ein weiterer durch die Politik verursachter Erschwernisfaktor ist für den Vorstand die immer weiter anwachsende, „schon jetzt geradezu wahnsinnige“ Bürokratie. Ein Beispiel hierfür: Ab nächstem Jahr muss der Geschäftsbericht um einen Nachhaltigkeitsbericht erweitert werden. Um das zu stemmen, wird personelle Aufstockung notwendig sein – Personalzuwachs also, der nicht dem medizinischen Bereich zugute kommt, sondern nur dazu da ist, ein zusätzliches Bürokratiemonster zu bewältigen.
Gegen diese „politisch induzierten“ Schwierigkeiten haben die Kliniken in Deutschland wenig bis keine Handhabe. Aufgabe ist es also, überall dort vorausschauend steuernd einzugreifen, wo man es kann. Die GWC bemüht sich deshalb gerade in Sachen Personalknappheit seit längerem auch um die Rekrutierung ausländischer Arbeitskräfte. Der Erfolg ist dabei so gut, wie es die bürokratischen Hürden nur irgendwie zulassen. Noch zuvor steht aber „das Kümmern“ um die vorhandenen rund 1300 Mitarbeitenden. Gute Bezahlung, ein ausreichendes Wohnungsangebot sind hier einige Stichworte. Aber für Dietolf Hämel steht ist noch wichtiger ein Klima der Wertschätzung, in dem sich das gesamte Team in allen Sparten wiederfinden soll. „Menschen, die ihre Arbeit gerne und mit Freude tun, ihrem Gegenüber echte Empathie entgegenzubringen, das ist für den Konzern, unabhängig ob im Medizin- oder im Touristikbereich für den Erfolg entscheidend. Unser Personal ist unser Erfolgsfaktor Nummer 1“.
Diese Zugewandtheit und Offenheit im Umgang mit den Mitarbeitenden, gepaart mit einem effektiven strategischen Leistungsportfolio sowie ein aktiv gesteuertes, agiles Kostenmanagement ist, so Dietolf Hämel, schon seit längerem eine Führungsmaxime. Und diese Kontinuität zahlt sich aus: Auch der Überblick über die bereits vergangenen Monate des Geschäftsjahres 2024 zeigt ein Umsatzplus von rund zehn Prozent. Dass das Endergebnis nach Steuern wohl dennoch etwas schlechter ausfallen wird, wird, so Dietolf Hämel, an der wegen Bauarbeiten nötigen vorübergehenden Schließung des Thermenhotels Ströbinger Hof im November und Dezember diesen Jahres liegen.
Kontinuität ist auch das Stichwort bei der Dividendenausschüttung. Für den Vorstand, aber auch für den Aufsichtsrat soll die Dividende in erster Linie verlässlich sein. Das heißt, dass ihre Ausschüttung – 54 Cent pro Aktie – so bemessen ist, dass dem Konzern genügend Mittel verbleiben, die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu bewältigen.
Die Strategie, die dabei mittel- wie langfristig verfolgt wird, enthält drei Schwerpunkte: die Weiterentwicklung des Leistungsportfolios dort, wo sich sichere Zukunftschancen auftun wie etwa im Bereich der Geriatrie oder z. B. in der Erweiterung des Thermenhotels Ströbinger Hof. In der pro-aktiven Steuerung der GWC-Immobilienstrategie. Sowie als dritter strategischer Erfolgsschwerpunkt: die GWC-Personalstrategie. Denn auch das Motto der GWC hat Konstanz: Sich immer aufs Neue auszuzeichnen durch hochqualitative Angebote sowie einem empathischen Mitarbeiterstamm, um sich so vor den Mitbewerbern abzuheben.
Fotos (GWC AG): Aufsichtsrat I Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Ertl und Vorstand Dietolf Hämel